Mühlen - Ein Gedicht von Adi Müller 2010

Mühlen - Ein Gedicht von Adi Müller 2010

Mühlen

Der Herr der Weit ließ es geschehen,
daß sich die Mühlenräder konnten drehen,
und auch die Flügel, die dann waren,
mit Windkraft in Bewegung kamen.

Die Mühlen halfen also nun,
den Menschen so bei ihrem Tun.
Die mussten doch in all den Jahren
mit schwerer Handarbeit sich plagen.

Jahr um Jahr ging so ins Land,
es wurden hunderte, wie uns bekannt,
und wohl zum Freund das Mühlenwesen,
den Menschen stets war zugewiesen.

Diese Hilfe war willkommen,
gern von den Menschen angenommen.
Jahrhunderte auf diesem Weg
sind von den Mühlen so geprägt.

So wurden viel in unsrer Welt
Mühlen in Bildern dargestellt,
und hängt ein solches dann im Haus,
dann strahlt es pur Romantik aus.

Die Mühlenräder, wie man sieht,
von fließend Wasser sind umspült,
die Mühlenflügel stille stehen,
den Winden hier entgegen sehen.

Auch in Gedichten und in Liedern
erlebt man Mühlen immer wieder.
Es ist, als hätte man beglückt,
der Zeit den Mühlenstempel aufgedrückt.

Doch mit den Jahren, mit der Zeit,
verfällt doch alles der Vergänglichkeit.
Denn als die Neuzeit war geboren,
da ging der Mühlen Wert verloren.

Es gab Geräte und Maschinen,
dem Menschen mehr und mehr zu dienen.
Die Mühlen, mit Bescheidenheit,
behielten nur ihr äußres Kleid.

Ihr Innenleben war veraltet,
vermochte da nicht Stand zu halten,
so sah'n sie sich, nach langer Zeit,
als ein Relikt aus der Vergangenheit.

Wo sind die Mühlen nun geblieben?
Sie haben Geschichte doch geschrieben.
Wir sollten dann, so muss man 's sehen,
voll Ehrfurcht jetzt vor ihnen stehen.

So setzen sie auch mancherorts
die Mühlentradition noch fort.
Man hat sie rundum restauriert,
zum wahren Denkmal stilisiert.

So wurde in den letzten Jahren
mit der BraunsMühle auch verfahren,
die hier im Büttger Lande steht,
von altem Mühlenglanze sanft umweht.

Sie ward von Grund auf neu erstellt,
sogar das Mahlwerk wieder hergestellt.
Sie wird Besuchern vorgeführt,
wo heile Mühlenwelt man dann verspürt.

Und jeder, der zur Mühle strebt,
ein stilles Wohlbefinden hier erlebt.
Er kann bei Kaffee und bei Kuchen,
das Mühlen-Cafe gern besuchen.

Zwar steht nur sonntags es bereit,
auch nicht die ganze Jahreszeit,
doch für die Tage, die da kommen,
sind der Besucher viel gewonnen.

Nun steht die Mühle auf dem Altenteil,
doch ist ihr Wesen wieder heil,
sie will das alte Mühlenleben
an ihre Nachwelt weiter geben.

Andreas Müller
Im März 2010