Das Mühlencafe - Ein Gedicht von Adi Müller 2008

Cafe
Cafe

Das Mühlencafe
in der BraunsMühle Büttgen

Wenn der Frühling endlich eingezogen,
die Sonne weitet ihren Bogen,
den sie von Ost nach Westen zieht
und draußen die Natur erblüht,
dann ist jeden Sonntagnachmittag
in uns'rer Mühle Mühlentag.

Es sind zwar Stunden nur, wenn man so will,
doch sind vom Monatsanfang des April
bis zum Oktober, Herbsteszeit,
viele Mühlenkinder dann bereit,
um hier mit Kaffee und mit Kuchen
zu verwöhnen die Besucher.

Trotz dieser kurz bemess'nen Stunden,
hat Anklang das Cafe gefunden
und Gäste kommen mehr und mehr,
manchmal ist alles aufgezehrt,
dann trösten sie sich viel an Zahl
vergnüglich auf das nächste Mal.

Wenn man bedenkt, man glaubt's jetzt kaum,
hier war einmal der Lagerraum,
das Mahlgut ward' hier abgestellt,
weil in der engen Mühlenwelt
nicht sehr viel Platz vorhanden,
die Müller ihn hier reichlich fanden.

Auch viel Gerät, das da gebraucht,
ward' in dem Lager noch verstaut,
ob Mühlensteine oder Holz,
ob Kisten, Kasten ach was soll's,
es wurde alles nach und nach
in dieses Lager eingebracht.

Kein Wunder ,dass die Mühlgetreuen
alles and're taten als sich freuen,
als sie hier damals Hand anlegten
und zur Entrümp'lung das Gerät bewegten,
ein Dankeswort aus tiefstem Grunde
den Menschen, die sich hier geschunden.

Nun brauchte Leute man vom Fach,
um dann vom Boden bis zum Dach
denkmalgerecht hier zu sanieren,
den Umbau zügig durchzuführen
und schließlich dann, trotz Ach und Weh,
die Mühle hatte ihr Cafe.

Zweitausendfünf im Monat Mai,
da war es wirklich dann soweit,
pünktlich zum "Deutschen Mühlentag"
das "Kaffeetor" sich öffnen tat,
in Scharen strömten sie herbei
die Menschen dann von nah und weit.

Auch vor dem Haus, wie vorgesehn,
da kann man sitzen und auch stehn,
die Atmosphäre zu genießen,
derweil die Mühlenflügel grüßen,
dazu dann noch den Kaffeeschmaus,
das löst dann innigst Freude aus.

So ist es herrlich anzusehn,
wenn sich die Mühlenflügel drehn
und dies etwas Besondres bleibt,
wenn man sie sonntags nur betreibt,
so ist der Mühlensonntagsgruß
für Leib und Seele ein Genuss.


Andreas Müller
Im März 2008